Mehr Farbe in das Leben der Menschen bringen, das ist die Idee des «Atelier d’expression créative». Kinder und ältere Menschen sollen so zusammenfinden, um gemeinsam Kunst zu schaffen.
Eine neue Perspektive einzunehmen und sich für Unbekanntes zu öffnen ist ein zentrales Merkmal der Kunst. Aber nicht nur im künstlerischen Schaffen, sondern auch in den Beziehungen der Menschen ist es notwendig, die Perspektive zu wechseln – vor allem dann, wenn sich die Personen in unterschiedlichen Lebensphasen befinden. An dieser Schnittstelle setzt das Projekt «Atelier d’expression créative» von Joelle La Grutta an.
Die angehende Kunsttherapeutin steckt aktuell kurz vor der Realisierung des gemeinnützigen Projekts, das Kinder im Alter von drei bis vier Jahren mit Senioren im Pflegeheim zum gemeinsamen Malen und Basteln an einen Tisch bringen soll. «Der Austausch zwischen den Generationen erfolgt dabei nicht nur auf der verbalen, sondern auch auf der emotionalen Ebene», erklärt Joelle La Grutta. «Denn jeder und jede bringt einen Teil von sich selbst in ein Kunstwerk ein, was eine tiefere Verbindung entstehen lässt.» Der Start des Generationenprojekts ist auf Anfang 2025 geplant. Mit dem Alters- und Pflegeheim «La Lorraine» und der Kinderkrippe «Le Monde Magique» sind zwei Institutionen aus dem Dorf Bevaix im Kanton Neuenburg beteiligt.
In der aktuellen Phase des Projekts ist der finanzielle Aspekt oft ein Hindernis für die tatsächliche Realisierung, weiss die Initiantin. Umso mehr freut sie sich über die Unterstützung von Generali. «Dank dem Beitrag von 1’000 Franken kann ich die Palette der Aktivitäten erweitern und das Projekt hoffentlich eines Tages auf andere Einrichtungen übertragen.»
«Ich bin davon überzeugt, dass die Begegnung zwischen jungen und älteren Menschen zu einer gegenseitigen Bereicherung führt.»
Joelle La Grutta, Initiantin
Welche Lücke in der Gesellschaft schliesst das «Atelier d’expression créative»?
«Das Projekt schafft nicht nur eine Verbindung zwischen den Generationen, sondern es fördert auch die gegenseitige Rücksichtnahme und den Respekt füreinander.»
Was ist deine Motivation, dieses Projekt zu realisieren?
«Ich habe einen tiefen Respekt vor älteren Menschen und dem Reichtum ihrer Erfahrungen. Ich bin davon überzeugt, dass die Begegnung zwischen jungen und älteren Menschen zu einer gegenseitigen Bereicherung führt.»
Wohin soll es mit dem «Atelier d’expression créative» in Zukunft gehen?
«Das Projekt soll eine Initialzündung sein, die sich im Laufe der Zeit zu einer dauerhaften und regelmässigen generationsübergreifenden Begegnung entwickeln soll.»
«Das Projekt trägt zur Demokratie auf lokaler Ebene bei und gibt auch jenen eine Stimme, die oft nicht gefragt werden: den Kindern.»
Marie-Luce Storme