Keine Mitgliederbeiträge, kein Leistungsdruck – hier geht es um mehr als Fussball. Bei «galaxy-united» gestalten Kinder den Verein selbst, haben Spass und übernehmen Verantwortung.
In der kleinen Baselbieter Gemeinde Zeglingen möchte sich ein Verein etablieren, der Kindern und Jugendlichen eine Plattform bietet, ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Unter der Leitung von Christoph Fries startete «galaxy-united» ursprünglich als lose Fussballgruppe, die sich aus der Idee seiner eigenen Kinder und deren Freunde entwickelte. «Ich wollte die Kinder dabei unterstützen, einen Raum zu schaffen, in dem sie ohne Leistungsdruck und Verpflichtungen spielen können», erzählt Fries. Der Verein soll nicht nur zwingend auf Fussball setzen, sondern sich nach den Bedürfnissen richten. «Mit Unterstützung von anderen Erwachsenen begleite ich die Kinder bei der Entwicklung des Vereins». Aktuell entwerfen die Kinder das Vereinslogo und begeben sich auf die Suche nach Sponsoren.
Derzeit treffen sich wöchentlich rund 40 Kinder im Alter von sechs bis dreizehn Jahren. Sie kommen aus sechs umliegenden Dörfern. Die Trainings finden auf dem Rasenplatz oder in der Turnhalle der Gemeinde statt. «Bei uns steht der Spass im Vordergrund», erklärt Fries. Heisst: keine Anwesenheitspflicht oder Mitgliederbeiträge.
Für die Zukunft plant «galaxy-united» auch Aktivitäten, die über den Sport hinausgehen. Die Ideen der Kinder reichen von gemeinnütziger Arbeit, wie dem Sammeln von Abfällen, bis hin zu einem Openair-Kino oder ein eigenes Turnier. Der Verein soll Kindern nicht nur Spass vermitteln, sondern auch Werte wie Rücksichtnahme und Teamgeist. «Die hohe Altersdurchmischung bietet ein spannendes Lernfeld, gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen.»
«Es ist spannend, gemeinsam herauszufinden, welches Kind sich in welcher Form im Verein einbringen kann.»
Christoph Fries, Vereinsgründer
Was motiviert dich persönlich, «galaxy-united» zu leiten?
Ich bin Sozialpädagoge und habe grosse Freude daran, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu fördern. Es ist spannend, gemeinsam herauszufinden, welches Kind sich in welcher Form im Verein einbringen kann.
Was war bisher dein schönstes Erlebnis mit dem Verein?
Im August nahmen wir erstmals mit zwei Teams an einem Turnier teil. Beide Equipen fielen auf, weil sie viel Teamgeist bewiesen haben, aber auch den Gegnern und Schiedsrichtern stets mit einem hohen Mass an Fairness begegneten.
Was würdest du mit den 10‘000 Franken umsetzen?
Die Kinder möchten künftig weitere Projekte realisieren. Zudem wünschen sie sich auch ein eigenes Trikot und neues Trainingsmaterial. Mit dem Beitrag könnten wir auch sicherstellen, dass auch langfristig keine Mitgliederbeiträge erhoben werden müssen.
«Das Projekt trägt zur Demokratie auf lokaler Ebene bei und gibt auch jenen eine Stimme, die oft nicht gefragt werden: den Kindern.»
Marie-Luce Storme