Das Projekt «Notre cour, notre vie» setzt sich für die Verschönerung von Pausenplätzen im Kanton Genf ein. Mittels eines speziell konzipierten Holzspielbretts erarbeiten Kinder und Erwachsene gemeinsame Ideen.
Generationen zusammenbringen und gemeinsam das Umfeld gestalten in dem man sich bewegt – das ist die Motivation von «Notre cour, notre vie». Der Verein setzt sich dafür ein, dass Kinder und Erwachsene zusammen über die Gestaltung des Pausenplatzes nachdenken und diesen mit Blick auf die Natur und die Kunst aufwerten. Ihre Ideen werden dabei mittels eines extra dafür konzipierten Holzspielbretts visualisiert und ausgearbeitet.
Den Grundstein für dieses Projekt legte Marie-Luce Storme im Jahr 2020. In ihrer damaligen Arbeit beschäftigt sich die Geografin damit, wie Lebensräume und Umgebungen effektiv gestaltet werden können. «Im urbanen Umfeld ist es wichtig, dass unabhängig von Alter und Herkunft alle an einem Tisch sitzen, sich austauschen und Lösung finden», ist sie überzeugt. «So stellt man sicher, dass der öffentliche Raum für alle etwas zu bieten hat.»
Durch das Engagement von «Notre cour, notre vie» wird die Mitwirkung von verschiedenen Personengruppen ermöglicht. Zudem stellt der Verein sicher, dass die Ideen an die lokalen Behörden weitergetragen werden. Das Projekt läuft aktuell in einer Testphase in den Genfer Gemeinden Carouge und Versoix – erste Ideen werden ab nächstem Jahr bereits realisiert.
«Das Projekt trägt zur Demokratie auf lokaler Ebene bei und gibt auch jenen eine Stimme, die oft nicht gefragt werden: den Kindern.»
Marie-Luce Storme, Initiantin
Was ist das Schönste an diesem Projekt?
«Das Schönste ist, dass Kinder wie auch Erwachsene lernen, wie durch ein gemeinsames Engagement aus einer Idee Realität werden kann. Das Projekt trägt zur Demokratie auf lokaler Ebene bei und gibt auch jenen eine Stimme, die oft nicht gefragt werden: den Kindern.»
Gibt es einen Moment in Zusammenhang mit dem Projekt, der dir besonders geblieben ist?
«Im Zuge eines Projekts tauschten sich die Schülerinnen und Schüler darüber aus, wie sie ihre Schule von neu auf gestalten würden. Schnell waren sie sich einig, dass die Oberstufenschüler den Primarkindern das Lesen beibringen sollten. Die Idee für eine Schülerzeitung kam auf. Ich habe diese an die Lehrerschaft weitergeleitet – nun wird abgeklärt, wie man die Zeitung umsetzen kann.»
Was bedeutet der finanzielle Anstoss von 1’000 Franken und in was würdest du den Gewinn von 10’000 Franken investieren?
«Dank der 1’000 Franken haben wir die Möglichkeit, neue Projekte mit anderen Schulen aufzuziehen und so die Idee in den ganzen Kanton hinauszutragen. Den Gewinn von 10‘000 Franken würden wir investieren, um das Material für die Umsetzung von Projekten zur Verfügung zu stellen.»
«Das Projekt trägt zur Demokratie auf lokaler Ebene bei und gibt auch jenen eine Stimme, die oft nicht gefragt werden: den Kindern.»
Marie-Luce Storme